FROM THE BEGINNING
Die Geschichte des Bandprojekts Karlsruhe – von Woodstockträumen zur kulturellen Institution
Im Jahr 2004 traf sich eine Gruppe Karlsruher Musiker – viele davon aktive und ehemalige Bühnenakteure, manche Wiedereinsteiger – gemeinsam mit Klaus „Didi Bluespapa“ Bluck. Ihr Ziel: die Magie, den Sound und das Lebensgefühl der 60er und 70er Jahre wieder aufleben zu lassen. Inspiriert von Woodstock, durchzogen vom Geist des Crossover-Blues-Rock und Rock'n'Roll, von Bands wie The Animals, Cream, The Byrds, The Kings, Lynyrd Skynyrd, den Allman Brothers, den Eagles und ZZ Top – es ging nicht nur um Musik, sondern um Haltung, Gemeinschaft und Klangkultur.
Doch schnell wurde klar: In Karlsruhe herrschte akute Proberaumnot. Geeignete Räume – trocken, beheizt, sicher – waren kaum zu finden. Die Zeiten feuchter Keller und stickiger Bunker wollten die „Alt-Rocker“ hinter sich lassen. Der Anspruch war gewachsen. Und so begab sich Klaus Bluck gemeinsam mit seinen Freunden auf die Suche nach Räumlichkeiten für ein neues, nachhaltiges Projekt.
Der Blick fiel auf die Paul-Revere-Village – die ehemalige US-Siedlung in der Nordstadt, in der viele Erinnerungen an die Burgerstände der „Ami-Mess“, und die Auftritte deutscher Bands in den US-Clubs wach wurden. In einem leerstehenden Gebäude im C-Areal, Ecke Maine- und New-York-Street, fand die Gruppe schließlich das, wonach sie suchte. Mit Unterstützung von Bürgermeister Harald Denecken wurde das Gebäude – damals noch in Besitz des Bundesimmobilienamts – von der Stadt angemietet. Klaus Bluck und seine Mitstreiter investierten selbst: Zeit, Geld, Herzblut. Und sie bauten – Raum für Raum.



So entstand das Bandprojekt Karlsruhe – zunächst als loser Zusammenschluss, bald als feste Größe. Schnell wurde der Ort zur Heimat unzähliger Bands, zur Adresse für verlässliche Proberäume, zu einem kulturellen Treffpunkt für Blues- und Rockliebhaber.
Parallel gründete sich die RockInitiative Karlsruhe e.V. (RIK), ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Rockmusik und Jugendkultur. Mit dem „RiK-Café“ entstand ein weiterer kreativer Ort, an dem Nachwuchsbands erste Bühnenluft schnuppern konnten – und namhafte Künstler ihre Tourneen begannen.
Finanziert durch Spenden und Veranstaltungen, war RIK über viele Jahre nicht nur Plattform für Konzerte, sondern auch Partner für externe Events, Open-Airs und Straßenfeste und organisierte die Bühnentechnik und natürlich die Bands.
Im Jahre 2020 folgte dann die Fusion: Das Bandprojekt Karlsruhe und RIK e.V. wurden eins – das Bandprojekt Karlsruhe e.V. war geboren.
Ab 2016 wurde es eng in der Mainestreet: Die Nachfrage wuchs, Räume mussten doppelt belegt werden. So waren in den letzten Jahren im Bandprojekt der Mainestreet bis zu 180 Musikschaffende untergebracht.

Als der Eigentümer wechselte wurde die Zukunft des Standorts unsicher. Kündigungen standen im Raum. Bereits ab 2019 zeichnete sich ab, dass auch weitere Räume in Karlsruhe verloren gehen würden. Ende 2021 war es dann offiziell: Die Kündigung zum Juni 2022 war endgültig.
Obwohl der Eigentümer eine Übergangslösung versprach – sogar ein Kulturzentrum in Aussicht stellte – zerplatzten diese Hoffnungen bald. Gespräche mit der Stadt, mit privaten Eigentümern, Verhandlungen um neue Objekte – alles ohne Erfolg. Die Zeit lief davon.
Eines verging dabei nie - der Spirit von damals. Der Wille, etwas Neues aufzubauen.
Und hier beginnt das nächste Kapitel. Mit einer Konstante: Die Leidenschaft für Musik. Die Vision von Kultur als Gemeinschaftsprojekt. Und der unerschütterliche Glaube daran, dass Kunst Raum braucht – und Menschen, die ihn mit Leben und Musik füllen.
Das Bandprojekt Karlsruhe – die besten Proberäume der Stadt.
